In meiner Programmierer-Laufbahn habe ich verschiedene Menschen und Teams kennengelernt. Meistens war ich einem Team fest zugeteilt. Gelegentlich wurde ich aber auch für kurze Zeit als Springer in anderen Teams eingesetzt. Die Projektleiter nannten mich „Feuerwehrmann“. Na ja, wahrscheinlich haben sie das gesagt, um mich zu motivieren, aber schließlich waren in diesen Einsätzen tatsächlich oft Schnelligkeit und guter Umgang mit Stress erforderlich. Zudem war es nicht immer leicht, sich auf ein neues Team und neue Menschen einzustellen. Eins habe ich beobachten können: die Arbeit im Team bzw. die Bildung eines neuen Teams durchläuft Phasen und braucht Zeit zum Reifen.

Ich habe mir das Internet zur Nutze gemacht und habe verschiedene Theorien und Lösungsansätze für die Konfliktlösung bei neu gegründeten Teams zusammengestellt. Einige Ansetze fand ich sehr gut, und gebe sie hier wieder.

Die 5 Phasen eines neu gegründeten Teams laut Tuckman und Marcus Knill:

Phase 1: Sich-Kennenlernen
Zuerst sind Teammitglieder zurückhaltend und vorsichtig. Es bestehen keine Konflikte. Die Kommunikation beschränkt sich nur auf das Wesentliche.

Phase 2: Erste Kritik
Langsam wird Kritik geäußert. Einzelne Teammitglieder fühlen sich sicherer und beziehen klarere Positionen.

Phase 3: Erste Spannungen
Erste Spannungen und Konflikte entwickeln sich und werden geäußert. Unerwartete Dominanzordnungen entwickeln sich.

Phase 4: Überwindung der Konfliktphase
Wenn das Team mit Konflikten umzugehen lernt und die Konfliktphase überwunden ist, fühlen sich die Teammitglieder wohl.

Phase 5: Teamgefühl kommt auf
Das Team genießt und badet in dem neu gewonnenen Teamgefühl. Die Gruppe fühlt sich stark. „Ja! Wir sind die Besten!“

Konflikte überwinden

Schauen wir uns die Phase 3 genauer an: Was passiert in Phase 3, und wie lassen sich die Konflikte überwinden? Nun, eins wird immer sein: bei Teams ist eine Zusammenarbeit ohne Meinungsverschiedenheiten kaum denkbar. Wo gearbeitet wird, kommt es zu feststellbaren Unterschieden zwischen Menschen. Hier bitte nicht erschrecken. Konflikte sind eigentlich notwendig und lassen sich auch positiv nutzen. Aber wie geht das?

  • Durch aktives Handeln. Einfach etwas bewegen. Nicht warten, dass was von alleine geschieht.
  • Sich nicht an dem Problem festbeißen. Zum Problem mal zeitlich oder räumlich Abstand nehmen. Das ist durchaus hilfreich, kann aber nicht das ganze Problem lösen.
  • Langfristig lassen sich Konflikte nur lösen, wenn sich die Einstellung der Teammitglieder ändert. Klar, eine Einstellung kann sich nicht von Heute auf Morgen ändern, dafür braucht es etwas Zeit, ist aber sehr effektiv.
  • Ist man bei Konflikten selbst betroffen, so sollte man nicht Vermittler spielen. Es lohnt sich, eine neutrale Hilfsperson einzubeziehen.
  • Auf sein Recht zu beharren führt zu keinem Ziel. Kommunikation: wie zuhören, fragen, ausreden lassen, sind bei Konflikten die wichtigsten Voraussetzungen, für Lösungen.
  • Nutze die Zeit um eine Lösung zu finden, und nicht dich über das Problem zu ärgern.

Zum nachdenken:
Teammitglieder vergessen oft, dass Teams nur Menschen in Projekten sind, und dass Kommunikation der Nährboden für erfolgreiche Teams und Projektarbeit ist.

Mein Vorschlag:
Ein Vermittler kann oft Wunder bewirken, und somit kann er leicht für den Übergang zu Phase 4 und Phase 5 sorgen.

Frage:
So, jetzt seid ihr dran. Was denkt ihr darüber? Wann hat sich das – wir sind die Besten – Gefühl bei euch auf gebaut?

4 thoughts on “Wann kommt das Teamgefühl auf?

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